Nachhaltiges Produktdesign wird Pflicht: EU-Ökodesign-Verordnung (ESPR) im Überblick
Am 16. Juli 2024 trat die neue EU-Verordnung in Kraft. Die Verordnung heißt „Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte (ESPR)“. Sie verlangt, dass Produkte ressourcenschonend gestaltet werden. Die Regel schafft klare Vorgaben. Unternehmen in Europa müssen sich an diese neuen Regeln halten.
Ziele und Inhalte der ESPR
Die ESPR etabliert einen einheitlichen Rahmen. Sie gilt für fast alle physischen Produkte im EU-Binnenmarkt. Statt vieler Einzelvorschriften gibt es delegierte Rechtsakte. Diese definieren, was ein Produkt nachhaltig macht. Dazu gehören:
- Energieeffizienz
- Reparierbarkeit
- Haltbarkeit
- Recyclingfähigkeit
Ein zentraler Punkt ist der Digitale Produktpass (DPP). Dieser Pass wird digital bereitgestellt und liefert alle wichtigen Daten. Er informiert über Materialien, CO₂-Fußabdruck und Wiederverwertbarkeit.
Priorisierte Produktgruppen und Zeitplan
Die EU-Kommission hat einen ersten Arbeitsplan. Dieser gilt für die Jahre 2025 bis 2030. Dabei liegt der Fokus auf spezifischen Produktgruppen:
- Endprodukte: Textilien, Möbel, Reifen, Matratzen
- Informations- und Kommunikationstechnologie: Beispielsweise Smartphones und Laptops. Hier stehen Haltbarkeit und Recyclinganteil im Vordergrund.
- Zwischenprodukte: Stahl und Aluminium, die die Umwelt stark belasten.
Einige Gruppen wie Schuhe, Reinigungsmittel oder Farben werden erst später betrachtet. Für Chemikalien gibt es noch keine direkten Regeln. Ende 2025 startet eine Studie, um den Bedarf zu prüfen.
Umsetzung und Mitwirkung
Im Januar 2025 wurde das Ökodesign-Forum gegründet. Rund 130 Mitglieder aus Industrie, Wissenschaft, Mitgliedstaaten und NGOs beteiligen sich. Sie beraten die EU-Kommission bei neuen Rechtsakten.
Die chemische Industrie ist besonders betroffen. In Deutschland organisiert die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) die Mitwirkung nationaler Akteure. Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) arbeitet über den nationalen Beraterkreis und den europäischen Dachverband Cefic.
Chancen und Herausforderungen des Digitalen Produktpasses
Der Digitale Produktpass wird für alle ESPR-Gruppen Pflicht. Er macht alle Schritte der Wertschöpfungskette transparent. Der Pass enthält maschinenlesbare Daten zu:
- Materialien
- Energieverbrauch
- Reparierbarkeit
- CO₂-Emissionen
Unternehmen müssen neue Wege finden, Daten zu erheben, zu pflegen und bereitzustellen. Gleichzeitig eröffnet sich Raum zur Optimierung der Lieferketten. Innovative Modelle für die Kreislaufwirtschaft können entstehen.
Fazit
Die ESPR setzt klare Regeln für nachhaltiges Produktdesign. Sie bringt mehr Transparenz in den Markt. Unternehmen müssen sich aktiv vorbereiten und mitgestalten. Der VCI beobachtet die Entwicklungen genau. Vor allem in der chemischen Industrie gibt es viele Anpassungen. Alle Beteiligten bleiben informiert über Neuerungen.
Quelle: Verband der Chemischen Industrie (VCI), EU-Kommission, April 2025.
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